Am Freitag, 15. September war es dann soweit: Die Misioneros trafen nach und nach auf dem Oermter Marienberg im südlichsten Teil des Kreises Kleve ein, um im „Heiligtum der Weggemeinschaft“ ihr „Misiones“-Holzkreuz überreicht zu bekommen, mit dem priesterlichen Segen ausgesandt zu werden und in den nördlichsten Teil des Kreises Kleve aufzubrechen. Im alten, in die Jahre gekommenen Don-Bosco-Heim, das bis zur Vollendung des Neubaus im März als provisorisches Pfarrheim dient, richteten sich die Misioneros häuslich ein. … Das eigentliche „Hauptquartier“ aber war unsere Stifts-und Wallfahrtskirche St. Peter und Paul – vor dem Marienaltar entstand eine große Gebetsecke.

Auftakt mit der „Kreuztracht“

In der Vorabendmesse im Ortsteil Wyler stellten sich die Misioneros vor, am Sonntag, 17. September feierten sie mit dem Vorsitzenden der Niederländischen Bischofskonferenz, Bischof Johannes van den Hende aus Rotterdam, und zahlreichen Einheimischen und Pilgern aus Nah und Fern die äußere Feier des Festes Kreuzerhöhung mit einem Pontifikalamt und der Kreuztracht, bei der das „Wundertätige Heilige Kreuz“, das auf das Jahr 1308 zurückgeht, in feierlicher Prozession durch den Ortskern getragen wurde. Beim „Fest der Begegnung“ kamen die Misioneros mit vielen Menschen ins Gespräch, für die Erstkommunionkinder führten sie einen Stationslauf durch. Das Kreuzfest endete mit der abendlichen Lichterprozession über die alten Wälle der Stadtbefestigung und mit dem Nachtgebet.

„Von Tür zu Tür“ – Begegnung mit den Menschen

Von Montag bis Freitag gingen die Misioneros nach dem Morgengebet und dem Frühstück und nach dem Mittagessen in Zweierteams jeweils für ca. zwei bis zweieinhalb Stunden in Kranenburg, Niel, Wyler und Zyfflich „von Tür zu Tür“. … Wenn die Misioneros ihren jeweiligen „Tür-zu-Tür“-Halbtag beendet hatten, gingen sie zur Gebetsecke in der Kirche, schöpften Wasser (vgl. Joh 2,1-11) und vertrauten die Menschen, denen sie begegnet waren, Gott und der Gottesmutter an. Aber auch unterwegs wussten sie sich immer begleitet – zum einen mit der „pilgernden Gottesmutter“ in der Hand, zum anderen durch die vor- und nachmittägliche Eucharistische Anbetung in der Kirche!

Glaubenszeugnis der Misioneros begeistert

Nach dem Mittagessen, das ein Caterer ins Don-Bosco-Heim lieferte, und einer kurzen Mittagspause begann die zweite Halbzeit. Um 19.00 Uhr war jeweils ein knapp halbstündiges Abendlob vor dem Gnadenbild des „Wundertätigen Heiligen Kreuzes“ – an allen Abenden kamen nicht nur vertraute Kirchgänger, sondern auch Menschen, die ich noch nie (in der Kirche) gesehen hatte! Die neuen geistlichen Lieder, das Glaubenszeugnis der Misioneros und die besondere Gestaltung begeisterten – so waren alle eingeladen, ein Bonbon, das z.B. mit der Botschaft „Schön, dass du da bist“ versehen war, zu lutschen und dabei Gott für schöne Momente in den letzten Tagen zu danken.

„Apostel sein, den Glauben neu entflammen!“ – in verschiedensten Begegnungen

Am Montagabend besuchten die Misioneros den Übungsabend der Freiwilligen Feuerwehr – „der Funke sprang über“! Am Dienstagabend tauschten sie sich mit den Gremienvertretern unserer vier Pfarreien aus – und mit Pfarreiratsmitgliedern aus Bocholt, die die „Misioneros“ für 2019 in die Pfarrei St. Josef einladen möchten. Am Mittwochvormittag war die große Frauenwallfahrt der Katholischen Frauengemeinschaften des Kreisdekanates Kleve mit modernen Liedern und einem tagesaktuellen Kreuzweg. Am Donnerstagnachmittag gingen einige zum Spielenachmittag in die Seniorenresidenz und am Freitagnachmittag zu einer Gesangs- und Gesprächsrunde ins St. Johannes-Stift, dem Wohnheim für Menschen mit geistiger Behinderung.

Dem Abendlob am Freitag schloss sich ein Candlelight-Dinner an – ein Brautpaar und sechs Ehepaare (zwischen sieben Tagen und 50 Jahren verheiratet) waren der Einladung zu einem Fünf-Gänge-Menü im romantischen Gewölbekeller des ehemaligen Klosters Katharinenhof gefolgt. Das Ehepaar Mergler aus dem münsterländischen Ahaus gab zwischen den Gängen Impulse für die Paar-Gespräche – sie und die anderen sieben Paare wurden jeweils von einem Misionero am Tisch bedient! Firmlinge und Messdiener, aber auch jung gebliebene aller Altersstufen waren zur Jugendmesse „freie Platzwahl“ am Samstag mit anschließendem Grillabend auf dem Kirchplatz eingeladen. Im Hochamt am Sonntag, 24. September wurden die Pilgerpforte geschlossen, der Kreuzsegen erteilt und die Misioneros nach ihrem großartigen einwöchigen Einsatz offiziell verabschiedet. Wie so oft in den vergangenen Tagen wurde mit Begeisterung das Lied gesungen: „Apostel sein, den Glauben neu entflammen!“ …

Viele gesäte Samenkörner des Glaubens

Ich bin total begeistert, sehr froh und überaus dankbar für die Freude, die die Misioneros ausgestrahlt haben, und für ihren selbstlosen Einsatz und großartigen Mut zum Glaubenszeugnis – wie und mit Maria haben sie sich als Christusträger auf den Weg zu den Menschen gemacht und ihr Herzblut eingebracht – gemäß den Worten von Pater Kentenich aus der Vorgründungsurkunde: „Ich stelle mich euch hiermit vollständig zur Verfügung mit allem, was ich bin und habe: mein Wissen und Nichtwissen, mein Können und Nichtkönnen, vor allem aber mein Herz.“

Ich vertraue fest darauf, dass die Misioneros und wir Menschen, denen sie in Kranenburg, Niel, Wyler und Zyfflich begegnet sind, die Erfahrung machen, dass Gott und die Gottesmutter die Mühen des herbeigeschafften Wassers in kostbaren Wein verwandeln und die vielen gesäten Samenkörner reiche Früchte des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe bringen – und alle ermutigen und bestärken, sich wie und mit Maria als „Apostel deiner Freude“ immer neu auf den Weg zu machen.

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